2021
Skulptur aus Bronze und Harz
110 x 180cm
65 kg
Im Auftrag vom Times Art Center Berlin
Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
Die hängende Rauminstallation Chiperrec aus Bronze ist einer deformierten, verkleinerten Camellia sinensis Pflanze nachempfunden, inspiriert von den Teepflanzen der Chiperrec Kooperative in Alta Verapaz, Guatemala. Jene Plantage besitzt einige der ältesten Teepflanzen in ganz Amerika, die von deutschen Unternehmen in Guatemala Mitte des 19. Jahrhunderts aus Indien eingeführt wurden. In Harz gegossene und in niedrigem Relief bearbeitete Plaketten illustrieren die Geschichte des Tees: Von seiner frühen kulturellen Bedeutung für ethnische Gruppen in China; die Spionage und grausame Erbeutung von Teepflanzen durch Großbritannien mit der Absicht, das Monopol Chinas als Teeproduzent zu zerschlagen; über den deutschen Import der Teepflanzen nach Guatemala, und dem Vorwurf der US-Regierung, dass deutsche Unternehmen in Guatemala in den 1940er Jahren die deutsche Wehrmacht unterstützten; bis hin zur Enteignung jener Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg und der Etablierung der eigenständigen Kooperative zum Teeanbau. Die Chiperrec Kooperative ist im Besitz und wird betrieben von Frauen der Kekchí-Maya-Kultur. Sie widmet sich dem Anbau, der Ernte und dem Verkauf der Hausmarke „Té Chiperreco“ auf dem guatemaltekischen Markt und unterstützt damit die Verbreitung von Wissen um die Kekchí sowie die Kenntnis über das Anbaugebiet, auf dem sich zahlreiche heilige Höhlen der Maya befinden. Der Name der Plantage, Chiperrec, bedeutet auf Kekchí so viel wie „an der Seite einer Höhle“.